Das Forschungsinstitut Prognos hat im Auftrag des VDA die Studie „Beschäftigungsperspektiven in der Automobilindustrie“ erstellt, die im Oktober 2024 veröffentlicht wurde.
„Setzt sich der zwischen den Jahren 2019 und 2023 eingesetzte Trend fort, so läge die Beschäftigung in der Automobilindustrie in Deutschland im Jahr 2035 um 186.000 Personen niedriger als im Jahr 2019, in dem nur wenige rein batterieelektrische Fahrzeuge gefertigt wurden. Hauptursache sind hier Transformationseffekte durch die Umstellung auf alternative Antriebe. 46.000 Arbeitsplätze – also etwa ein Viertel davon – sind in den Jahren 2019 bis 2023 bereits weggefallen, rund 140.000 weitere werden voraussichtlich bis zum Jahr 2035 entfallen“, heißt es vom VDA. Und weiter: „Die Transformation könnte etwa 190.000 Jobs bis 2035 kosten.“
Kurzinfo Zentrale Erkenntnisse der Prognos/VDA-Studie zum erwarteten Beschäftigungsrückgang Prognos-Studie „Beschäftigungsperspektiven in der Automobilindustrie“ VDA-Pressemitteilung „Beschäftigung in der Automobilindustrie: Prognos-Studie zeigt tiefgreifenden Veränderungsprozess durch Transformation“
Die IG Metall warnte bereits im Jahr 2018: „Bis 2030 kann jeder zweite Arbeitsplatz in der Antriebstechnik von PKW direkt oder indirekt von der Elektromobilität betroffen sein.“ Und weiter: „In Deutschland werden durch Elektrifizierung und Produktivität per Saldo – bei als wahrscheinlich angenommenen Entwicklungen – rund 75.000 Arbeitsplätze in der Antriebstechnik wegfallen.“ (Pressemitteilung der IG Metall vom 5. Juni 2018)
Basis dafür war die Studie „Wirkungen der Fahrzeugelektrifizierung auf die Beschäftigung am Standort Deutschland (ELAB)“ des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO.
Fraunhofer-Studie „ELAB 2.0. Wirkungen der Fahrzeugelektrifizierung auf die Beschäftigung am Standort Deutschland. 2. Auflage“ IG Metall-Pressemitteilung „Weichenstellungen für die Automobilindustrie – Elektrifizierung als große Herausforderung“
Power-to-X-Erzeugnisse wie synthetische, grünstrombasierte E-Fuels könnten zukünftig herkömmliche, fossile Kraftstoffe ersetzen und den CO2-neutralen Fahrbetrieb von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor ermöglichen. Der Ausstieg aus dem Verbrenner oder ein de facto Neuzulassungsverbot von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor aus Klimaschutzgründen wird damit obsolet. Gleichzeitig würden mit E-Fuels Arbeitsplätze in der deutschen Automobilindustrie gesichert, die im Bau von Verbrennungsmotoren weltweit die Technologieführung innehat. Ein Festhalten am Verbrennerverbot verhindert allerdings den Produktionshochlauf von E-Fuels, da es die notwendigen Investitionen der Wirtschaft in diese innovative Kraftstofftechnologie ausschließt.
E-Fuels würden nicht nur Arbeitsplätze in der deutschen Automobilindustrie sichern helfen, sondern es könnten dadurch sogar neue Arbeitsplätze hierzulande geschaffen werden.
„Bis zu 470.800 neue Arbeitsplätze könnten durch die Produktion und den Export von PtX Anlagen in Deutschland entstehen.“ (Studie von IW Köln und Frontier Economics u.a. für UNITI aus September 2018) Bildquelle: adobe.stock.com/Andrii Zastrozhnov
Das Verbrennerverbot ist die unbeliebteste Klimaschutzmaßnahme in Europa, so eine aktuelle Studie von Forschern der Universität Oxford, der Humboldt-Universität zu Berlin und der Hertie School Berlin. Auch die weiterhin große Nachfrage nach neuen Verbrennern zeigt, dass die Autofahrer an dieser vertrauten Antriebstechnologie, an der in Deutschland rund 600.000 Arbeitsplätze hängen, festhalten möchten. Zurecht steht das aus der EU-Flottenregulierung folgende de facto Verbrennerverbot im aktuellen Europawahlkampf im Fokus. Zumal mit regenerativen Kraftstoffen, wie HVO oder grünstrombasierten E-Fuels, Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor CO2-arm oder CO2-neutral betrieben werden können.
Es gibt gute Gründe, warum ein faktisches Verbrennerverbot, wie es die aktuelle Flottenregulierung vorsieht, auf den Prüfstand gestellt werden und die Revision der Verordnung zur CO2-Flottenregulierung unverzüglich angegangen werden muss.
Weitere Informationen in unserer Infobroschüre
Die deutschen Automobilhersteller und Zulieferer sind weltweit führend bei Entwicklung und Herstellung moderner, effizienter Verbrennungsmotoren.
Rund 600.000 Arbeitsplätze und mehrere hundert Milliarden Euro industrieller Wertschöpfung jährlich hängen in Deutschland vom Verbrennungsmotor ab.
Ein pauschales Verbot des Verbrennungsmotors würde die Axt an das Rückgrat unserer Volkswirtschaft legen und damit den Wirtschaftsstandort sowie den Wohlstand in unserem Land massiv gefährden.
Das EU-Verbot für Neuwagen mit Verbrennungsmotor ab 2035 ist laut einer aktuellen länderübergreifenden Umfrage mit 15.000 Befragten in Frankreich, Polen und Deutschland die unbeliebteste Klimaschutzmaßnahme. Und das in sämtlichen politischen Lagern. Die ungebrochen große Nachfrage nach neuen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor zeigt des Weiteren, dass die große Mehrheit der Autofahrer weiterhin an dieser vertrauten Antriebstechnologie festhalten möchte.
Die regulativ erzwungene Elektromobilität ist für den Staat, Wirtschaft und Verbraucher mit hohen Kosten verbunden und gefährdet die bezahlbare Mobilität: E-Autos sind in der Anschaffung deutlich teurer und es bedarf neuer kostenintensiver Ladeinfrastrukturen. Zudem ist die Vollversorgung des Verkehrs mit Grünstrom nicht sichergestellt.
Verbrennungsmotoren in verschiedenen Anwendungen und Ausprägungen sind auch zukünftig technisch unverzichtbar, weil sie als einzige den hohen Energiegehalt flüssiger Kraftstoffe nutzen können und damit deutliche Vorteile in der Leitungsfähigkeit haben. Ein EU-Verbot sorgt dafür, dass moderne Verbrennungsmotoren nicht mehr hierzulande entwickelt, gebaut und genutzt werden können, sondern außerhalb Europas. So investiert China in die Weiterentwicklung des Verbrenners. Zudem dominiert das Land sowohl die für die Elektromobilität relevanten Rohstoffmärkte als auch jede Stufe der Lieferketten und damit die Produktion von E-Auto-Akkus. Deutschland drohen daher mit der Elektromobilität neue Abhängigkeiten.
Mit regenerativen Kraftstoffen, wie HVO oder grünstrombasierten E-Fuels, lassen sich Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor CO2-arm oder CO2-neutral betreiben. Es gibt aus Klimaschutzsicht keinen sachlich nachvollziehbaren Grund für ein Verbot des Verbrennungsmotors!
Erneuerbare Kraftstoffe wie E-Fuels stellen die einzige Möglichkeit dar, den Bestand von weltweit rund 1,4 Mrd. und EU-weit etwa 250 Mio. Kraftfahrzeugen sowie die zukünftig neu in den Markt kommenden Kfz mit Verbrennungsmotor in die Bemühungen zum Erreichen der CO2-Neutralität einzubeziehen. Allein in Deutschland verfügen rund 98 Prozent der zugelassenen Pkw und Lkw über einen Verbrennungsmotor.
E-Fuels haben eine hohe Energiedichte und sind leicht speicherbar. Sie ermöglichen es, erneuerbare Energien aus sonnen- und windreichen Regionen der Welt in flüssiger Form zu importieren und nutzbar zu machen.
E-Fuels sind schnell vielseitig einsetzbar. So lassen sie sich über die bestehende Infrastruktur bis zum Kunden an die Tankstelle bringen. Für ihren Einsatz sowohl als Beimischung als auch in Reinform sind keine technischen Anpassungen an den Fahrzeugen notwendig.
E-Fuels lassen sich zukünftig für rund einen Euro je Liter herstellen und sorgen so dafür, dass Mobilität für Verbraucher und Unternehmen bezahlbar bleibt.
Der Import grünstrombasierter Flüssigkraftstoffe für den Verkehr schont das begrenzte Grünstrompotential in Deutschland, welches für Industrie, Gewerbe und Haushalte und bereits elektrifizierte Anwendungen dringend benötigt wird.
Werden neue Pkw, Lkw und Busse mit Verbrennungsmotor durch die EU zukünftig de facto verboten, fällt mit dem Straßenverkehr ein enormes Einsatzgebiet für E-Fuels weg, womit der Absatzmarkt deutlich schrumpft. Investoren brauchen aber die Investitionssicherheit, E-Fuels im gesamten Verkehr einsetzen zu können! Es gilt, den Hochlauf zu ermöglichen, statt ihn zu deckeln.
Die europäische Flottenregulierung bilanziert CO2-Emissionen von Fahrzeugen nur am Auspuff. Emissionen in der Herstellung des Fahrzeugs oder bei der Produktion der Antriebsenergie (Strom, Wasserstoff, Kraftstoffe) werden dagegen nicht einbezogen. Einem neuen Gutachten zufolge ist die EU-Flottenregulierung damit rechtswidrig und verhindert Klimaschutz. Eine gute Klimapolitik sollte aber sämtliche Emissionen über den gesamten Lebenszyklus (Life Cycle Assessment) berücksichtigen. Zudem muss schnellstmöglich in der Verordnung der Flottenregulierung sichergestellt werden, dass die CO2-Minderungswirkung von E-Fuels auf die CO2-Reduktionsziele bei Neufahrzeugen per Crediting System angerechnet werden kann.
National – und noch besser EU-weit – sollte der Einsatz grüner Kraftstoffe mit einem ermäßigten Energiesteuersatz angereizt werden. Dies würde auch einen anfänglichen Kostennachteil gegenüber fossilen Kraftstoffen ausgleichen.
Es sind Investitionsanreize zu schaffen, sodass industrielle Produktionsprojekte realisiert werden können. Die E-Fuels-Produktion könnte mit einer ambitionierten nationalen Mindestquote im zu überarbeitenden Bundes-Immissionsschutzgesetz angereizt werden. Die derzeitigen EU-Mindestquoten für E-Fuels im Luftverkehr sind kein ausreichender Investitionsanreiz. Der internationale E-Fuels-Dialog ist fortzuführen und die Roadmap für klimaneutrale Kraftstoffe (siehe Klimaschutzprogramm 2023) sollte zeitnah vorgelegt werden.
Die nationale Lkw-Maut sollte den Einsatz CO2-armer und CO2-neutraler Kraftstoffe berücksichtigen, um den Einsatz solcher Kraftstoffe z.B. durch Speditionen anzureizen.
Pkw- und Lkw-Flottenregulierung, Klassifizierung nachhaltiger Investitionen (Taxonomie), Erneuerbaren-Energien-Richtlinie, Energiesteuerrichtlinie, Eurovignetten-Richtlinie, EU-Emissionshandel II für Wärme und Verkehr müssen so ausgestaltet werden, dass der E-Fuels-Hochlauf angereizt anstatt verhindert wird!
E-Fuels sind CO2-neutrale Kraftstoffe mit den gleichen Eigenschaften wie Benzin, Diesel oder Kerosin.
E-Fuels können auch für den aktuellen Fahrzeugbestand genutzt werden.
E-Fuels können über das bestehende Tankstellennetz abgegeben werden.
E-Fuels können in sonnen- und windreichen Regionen produziert und einfach transportiert werden.
E-Fuels stärken den Wirtschaftstandort Deutschland.
Ausschließlich erneuerbar!
E-Fuels werden mit Hilfe von Strom aus erneuerbaren Energien, Wasser und CO2 aus der Luft hergestellt und setzen damit im Gegensatz zu herkömmlichen Kraft- und Brennstoffen kein zusätzliches CO2 frei, sondern sind in der Gesamtbilanz CO2-neutral.
Dieser flüssige Kraft- und Brennstoff lässt sich als Beimengung in Benzin, Diesel oder Heizöl oder als reiner CO2-neutraler Kraft- und Brennstoff nutzen, der alle heutigen konventionellen flüssigen Energieträger ersetzen kann.
Projekt Haru Oni – Zukunft aus Wind und Wasser
Siemens Energy entwickelt und implementiert gemeinsam mit mehreren internationalen Unternehmen unter der Leitung von HIF die weltweit erste integrierte und kommerzielle Großanlage zur Herstellung CO2-neutraler E-Fuels. Ziel des Projekts Haru Oni ist es, die starken Winde Chiles in der Region Magallanes zur Erzeugung von CO2-neutralem Kraftstoff zu nutzen.
Weitere Informationen auf www.haruoni.com
und unter www.siemens-energy.com
Klimaschonende Kraftstoffe müssen nicht teuer sein!
E-Fuels werden zu Beginn herkömmlichen fossilen Kraftstoffen beigemischt. Dadurch ergänzen sich zwei positive Effekte auf dem Weg zu CO2-neutralen Kraftstoffen in 2050:
CO2-neutrale Mobilität wird somit für jedermann bezahlbar!
Kraftstoff-Endverbraucherpreise
Beimischung E-Fuels
Es wird von einem niedrigen Szenario bei der Bereitstellung ausgegangen. Weitere Informationen zur Kostenentwicklung sowie der Berechnung auf www.efuel-alliance.eu
E-Fuels sind umfassend erforscht und auch die technischen Voraussetzungen sind gegeben, die mittelfristig den Bau industrieller Großanlagen zulassen. Dies geschieht aber nur, wenn Investitionssicherheit und Technologieoffenheit bestehen.
Daher muss die Politik die nötigen regulatorischen Anreize schaffen. Wichtige Ansätze sind:
So können die Klimaziele der EU bis 2050 erreicht und der Wirtschaftsstandort Deutschland gesichert werden.
E-Fuels sind kompatibel mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren – somit ist kein teurer Technologiewechsel erforderlich.
E-Fuels können auch im aktuellen Fahrzeugbestand eingesetzt werden.
E-Fuels ermöglichen dank der großen Energiedichte eine hohe Reichweite.
E-Fuels sind im Flug- und Schiff- sowie in weiten Teilen des Schwerlastverkehrs die einzige technisch sinnvolle Alternative.
E-Fuels lassen sich flächendeckend über das bestehende Tankstellennetz abgeben.
E-Fuels helfen, CO2-neutrale Gebäude bis 2045 umzusetzen.
E-Fuels ersetzen kostspielige Gebäudesanierungen.
E-Fuels können wie Heizöl unkompliziert transportiert werden.
E-Fuels sind die Alternative in effizienten Ölheizgeräten.
Die E-Fuels Initiative, ein Zusammenschluss von Uniti-Tankstellen-Mitgliedern, wird im Laufe des Jahres 2023 an ausgewählten Tankstellen einen Diesel-Kraftstoff mit E-Fuels-Beimengung anbieten.
Mit diesem Kraftstoff können Sie auch bestehende Diesel-Fahrzeuge betanken und leisten damit Ihren ganz persönlichen Beitrag zum Klimaschutz.
Eine Liste mit den Tankstellen wird hier rechtzeitig abgebildet.
Die eFuel Alliance setzt sich für den industriellen Ausbau und die Förderung der weltweiten Produktion und Anwendung von E-Fuels in verschiedenen Sektoren ein. Ihr Ziel ist es die politische Akzeptanz und regulative Berücksichtigung von E-Fuels als bedeutender Beitrag für nachhaltigen Klimaschutz.
Weitere Informationen auf www.efuel-alliance.eu
Rund um die neuen E-Fuels gibt es viele Fragen. Die wichtigsten zum Thema haben wir hier beantwortet:
E-Fuels sind synthetisch erzeugte flüssige Kraft- und Brennstoffe auf Basis von Wasserstoff und CO2. Durch die Nutzung von CO2 aus der Atmosphäre und erneuerbarer Energien lassen sich E-Fuels CO2-neutral herstellen.
E-Fuels werden aus Wasserstoff, der mittels Elektrolyse aus Wasser gewonnen wird, hergestellt. Der dafür notwendige erneuerbare Strom stammt aus Wind- und Solaranlagen. Im Fischer-Tropsch-Verfahren wird der Wasserstoff durch aus der Atmosphäre entnommenes CO2 zu einem flüssigen Kraftstoff synthetisiert (Power-to-Liquid-Verfahren).
E-Fuels weisen die gleichen chemischen Eigenschaften wie herkömmliche Kraftstoffe wie Kerosin, Benzin oder Diesel auf und können diese vollständig ersetzen. Ebenso wie diese Kraftstoffe weisen E-Fuels die höchste Energiedichte aller Kraftstoffe auf.
Da der für die E-Fuels-Herstellung genutzte Strom aus erneuerbaren Energiequellen stammt, also beispielsweise auf Wind- oder Solarenergie oder Wasserkraft basiert, sind E-Fuels CO2-neutral. Zudem kommen nur natürlich vorkommende Ressourcen wie Wasser und CO2 aus der Luft zum Einsatz.
E-Fuels lassen sich herkömmlichen Kraft- und Brennstoffen beimischen und können diese vollständig ersetzen.
Da für den Einsatz von E-Fuels keine Umrüstung von Motoren oder Anlagen erforderlich ist, können die heutzutage vorhandenen 20.000 Flugzeuge, 50.000 Schiffe und mehr als 1,3 Milliarden Fahrzeuge auch in Zukunft weiterhin genutzt werden und das CO2-neutral, was sonst nicht möglich wäre. Dies gilt ebenso für rund 20 Millionen Heizungsanlagen, die mit flüssigen Brennstoffen betrieben werden. Die dafür notwendige Logistik-, Verteil- und Tankinfrastruktur ist bereits vorhanden und kann mit E-Fuels wirtschaftlich effizient weiter betrieben werden. Für Verbraucher ändert sich damit nichts, die gewohnt schnellen und sicheren Tank- und Liefervorgänge bleiben bestehen.
Bislang fehlen die regulatorischen Anreize, um den Markthochlauf von E-Fuels und die Realisierung von Skaleneffekten zu ermöglichen, damit ausreichend Kapazitäten im erforderlichen Maßstab zur Verfügung stehen. Forschung und Entwicklung sowie der Maschinen- und Anlagenbau sind längst soweit, im industriellen Maßstab E-Fuels herzustellen. Hier gilt es, die europäische Spitzenposition im internationalen Technologiewettbewerb zu verteidigen und global nicht den Anschluss zu verlieren.
Am Beispiel verschiedener Demonstrationsprojekte und Pilotanlagen zeigt sich, dass das volle Potenzial von E-Fuels mit den richtigen politischen Weichenstellungen zügig gehoben werden kann. Hierfür bedarf es Rahmenbedingungen, die den klimapolitischen Nutzen von E-Fuels anerkennen, ihren Einsatz in der Praxis fördern und Anreize für weitere Investitionen in den Ausbau dazugehöriger Anlagen setzen.
Wann industrielle Großanlagen zur Herstellung von E-Fuels zur Verfügung stehen werden, hängt stark von den politisch-regulatorischen Rahmenbedingungen ab. E-Fuels sind umfassend erforscht und auch die technischen Voraussetzungen sind gegeben, die mittelfristig den Bau industrieller Großanlagen zulassen. Dies geschieht aber nur, wenn Investitionssicherheit und Technologieoffenheit im Sinne eines Level-Playing-Fields für den Einsatz innovativer Klimaschutztechnologien bestehen. Bereits im Jahr 2025 können erste Produktionsmengen zur Verfügung stehen.
Weltweit steht eine unendlich große Menge an erneuerbaren Energien zur Verfügung, besonders in sonnen- und windreichen Regionen der Welt. Die Erreichung der Klimaschutzziele, sprich die Begrenzung der Erderwärmung durch die Reduzierung von Treibhausgasemissionen, kann nur durch die Anwendung verschiedener, sämtlich zur Verfügung stehender Technologieoptionen zur Nutzung regenerativer Energien erreicht werden. So benötigen beispielsweise im Verkehrsbereich unterschiedliche Mobilitätsbedarfe (Personen- oder Gütertransport, Streckenlänge, Fahrtenanlass, Nutzungsdauer, Infrastruktureigenschaften etc.) jeweils passende Lösungsoptionen, die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Eine einzelne Technologie wird keine globale Lösung für sämtliche Bedarfe bieten können.
Mit E-Fuels lassen sich erneuerbare Energien in Form von flüssigen synthetischen Energieträgern am einfachsten speichern, leicht mit bereits vorhandenen Mitteln transportieren und damit weltweit nutzen. E-Fuels können überall dort einen Beitrag zur Reduzierung von CO2 leisten, wo bislang konventionelle Kraft- und Brennstoffe zum Einsatz kommen. Sie können damit einen globalen Beitrag zur Umsetzung der Energiewende hin zu Nutzung erneuerbarer Energien in verschiedenen Sektoren leisten.
Wasserstoff und wasserstoffbasierte Folgeprodukte stehen bereits im Zentrum der politischen und der öffentlichen Aufmerksamkeit. Das Potenzial dieser Produkte und der damit in Verbindung stehenden Wertschöpfungsketten wird zunehmend auch aus klima- und wirtschaftspolitischer Sicht positiv bewertet. Dies hat die Europäische Kommission unter anderem in ihrer Wasserstoffstrategie, in der Europäischen Industriestrategie sowie im Rahmen des Post-Corona-Recovery-Programmes 2020 deutlich zum Ausdruck gebracht. Die deutsche Bundesregierung hat dies mit ihrer Nationalen Wasserstoffstrategie verdeutlicht.
Je schneller die passenden Rahmenbedingungen für die Anerkennung und Nutzung von synthetischen Kraft- und Brennstoffen geschaffen werden, desto eher können E-Fuels im industriellen Maßstab produziert und ein weltweites Geflecht aus Wirtschaftsbeziehungen aufgebaut werden, was letztendlich zu einem Markthochlauf von E-Fuels führen wird. Europa kann damit seine angestrebte Klimaneutralität erreichen wie auch seine Wettbewerbsfähigkeit erhalten.
Wenn der Aufbau der E-Fuels-Produktion jetzt erfolgt, dann sind bereits im Jahr 2025 erste Mengen von CO2-neutralen Kraft- und Brennstoffen nutzbar. Bis 2045 können herkömmliche Kraft- und Brennstoffe vollständig ersetzt sein. Jede zeitliche Verzögerung verhindert, dass das Klimaschutzziel 2045 erreicht werden kann. Es ist bereits absehbar, dass die Direktstromverwendung durch den gegebenen Strommix in Deutschland bis 2038 mit einem hohen Anteil fossiler Erzeuger nicht die alleinige Lösung sein wird, die Klimaschutzziele 2030 zu erreichen.
Nein. Diese Debatte geht am Kern des zu bewältigenden Problems vorbei und lässt die eigentlichen Ziele der Treibhausgasreduktion und des Klimaschutzes aus den Augen. Beide Technologien können einen sinnvollen Beitrag hierzu leisten und sollten entsprechend gefördert und nicht gegeneinander ausgespielt werden. Weder das eine noch das andere wird als Allheilmittel zur Erreichung sämtlicher Umwelt- und Klimaziele dienen. Nur ein technologieoffener Ansatz wird zum größtmöglichen Erfolg führen, auch mit Blick auf die Förderung von Innovation und Wettbewerb.
So gibt es beispielsweise Bereiche, wie den Flugverkehr oder den Schwerlasttransport über lange Strecken, die technisch quasi nicht zu elektrifizieren sind. Auch kann über den Einsatz von E-Fuels die Bestandsflotte CO2-neutral gemacht werden, was insbesondere einkommensschwächere Haushalte dabei unterstützt, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, ohne zusätzliche Umstellungskosten zu erfordern. Den Einsatz von E-Fuels sehen wir daher als komplementär zur Elektromobilität, was für uns in keinerlei Widerspruch zueinandersteht.
Für einen flächendeckenden Einsatz von E-Fuels werden große Mengen grünen Wasserstoffs und damit auch regenerativer Energien benötigt. Dass dieser Bedarf allein in Deutschland und Europa zu decken sein wird, scheint schon allein aufgrund der geographischen Beschaffenheit unseres Kontinents unwahrscheinlich. Der in Europa derzeit und zukünftig erzeugte Strom aus erneuerbaren Energien wird maßgeblich im Industriebereich und in Privathaushalten zur Anwendung kommen müssen.
Mit E-Fuels kann zudem die unbegrenzte Verfügbarkeit der Sonnen- und Windenergie global nutzbar gemacht werden, weil Produktion und Nutzung von erneuerbarem Strom räumlich getrennt und die durchgängige Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien gewährleistet werden kann.
Die Bekämpfung des Klimawandels und damit einhergehend auch der immer weiter steigende Bedarf an erneuerbaren Energien wird von der EU alleine nicht zu stemmen sein. Wir benötigen einen weltweiten Konsens im Kampf gegen den Klimawandel. Es ist richtig, dass die EU dieses Thema in den Mittelpunkt ihres Handelns stellt und konsequent voranschreitet. Wir benötigen aber gleichzeitig eine enge internationale Zusammenarbeit, um beispielsweise Produktionsstätten dort anzusiedeln, wo dies aufgrund des Sonnen- oder Windreichtums auch tatsächlich wirtschaftlich sinnvoll ist.
Wir sollten erneuerbare Energien nicht dadurch unnötig verknappen, dass wir ihre Gewinnung ausschließlich in Europa durchführen wollen. Dies birgt nicht nur die Gefahr von Verteilungskämpfen verschiedener Sektoren, sondern steht auch dem effektiven globalen Klimaschutz im Wege. Über Energiepartnerschaften oder die Zusammenarbeit in internationalen Organisationen kann zudem sichergestellt werden, dass keine einseitigen Abhängigkeiten entstehen.
Die Nutzung erneuerbarer Energien und die globale Herstellung CO2-neutraler Produkte in Regionen mit hohen Wind- und Sonnenanteilen beinhaltet auch eine entwicklungspolitische Perspektive. Diese Regionen können nicht nur eine eigene CO2-neutrale Energieinfrastruktur aus- und aufbauen, sondern als Energieexportländer neue Einnahmequellen generieren. Gleichzeitig bietet ein ganzheitlicher Ansatz die Möglichkeit für europäische Unternehmen, neue Märkte mit innovativen Technologien zu erschließen.
Zudem kann eine veränderte Energienutzung auch die Destabilisierung derjenigen Länder verhindern, die einen Ausstieg aus der Erdölnutzung vollziehen.
Derzeit wird über den Wirkungsgrad von synthetischen Kraftstoffen ausführlich diskutiert. Durch die Direktstromverwendung kann ein batteriebetriebenes Elektroauto einen höheren Wirkungsgrad vorweisen als ein Verbrenner, der mit E-Fuels gefahren wird.
Allerdings führt diese Sichtweise in die Irre. Viel entscheidender bei der globalen Energiewende ist nicht die Frage des Wirkungsgrades der Endanwendung von Strom, sondern wie effizient Strom aus erneuerbaren Energien hergestellt und nutzbar gemacht werden kann.
Die Nutzungseffizienz zeigt, dass batteriebetriebe Elektrofahrzeuge mit E-Fuels-Fahrzeugen nahezu gleichauf liegen (12,5% vs. 11,3% bzw. 12,6%), wenn E-Fuels aus Regionen stammen, in denen hohe Mengen CO2-neutral erzeugten Stroms zur Verfügung stehen:
E-Fuels als E-Diesel, E-Benzin, E-Heizöl und E-Kerosin werden für den Endverbraucher jederzeit erschwinglich sein. Durch eine anfängliche Beimischung zum herkömmlichen Kraftstoff können die zu Beginn höheren Produktionskosten abgefedert werden. Sobald die industrielle Großproduktion angelaufen ist und Skaleneffekte erzielt wurden, lässt dies auch die Herstellungskosten von E-Fuels fallen. Gleichzeitig kann der Beimischungsanteil immer weiter erhöht werden.
Die Herstellungskosten von E-Fuels werden also auf absehbare Zeit stark abnehmen, sodass davon ausgegangen werden kann, dass die Herstellungskosten im Jahre 2050 bei unter 1 Euro liegen werden. Dies bedeutet für Tankstellenkunden, dass im Jahr 2050 E-Diesel zwischen 1,38 Euro und 2,17 Euro (nach heutigen Steuern und Abgaben) kosten wird. E-Benzin wird im Jahr 2050 preislich zwischen 1,45 und 2,24 Euro liegen (ebenfalls nach heutigen Steuern und Abgaben).
Darüber hinaus hat die Politik zahlreiche Stellschrauben, beispielsweise die Energiesteuer, um den Einsatz von E-Fuels noch attraktiver zu gestalten.
Der Gebrauch von E-Fuels ist genauso sicher wie der Einsatz herkömmlichen Benzins, Diesels oder Heizöls. E-Fuels lassen sich wie herkömmliche Kraft- und Brennstoffe bei Raumdruck und Raumtemperatur sicher lagern und transportieren und sind damit ungefährlicher als andere Energieträger. E-Fuels benötigen keine zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen als die bereits bestehenden konventionellen Kraft- und Brennstoffe.
Wer einen Verbrennungsmotor statt mit Benzin, Diesel oder Kerosin mit E-Fuels antreibt, stößt nicht mehr CO2 aus, als der Atmosphäre zur Herstellung der Kraftstoffe entnommen wurde. Langfristig und im globalen Einsatz stellt dies eine deutliche Entlastung für das Klima dar, wenn nicht immer weiter zusätzliches CO2 zugeführt wird.
E-Fuels können in herkömmlichen Verbrennungsmotoren bzw. modernen Öl-Heizungen eingesetzt werden, die üblicherweise mit Benzin, Kerosin, Diesel oder bzw. Heizöl betrieben werden. Eine Umrüstung ist nicht erforderlich und die entsprechenden Fahrzeuge und Heizungsanlagen könnten auch in Zukunft genutzt werden.
Als zukünftige Einsatzbereiche der E-Fuels sehen wir den Straßenverkehr: und besonders den Schiffs- und Flugverkehr: Denn für Flugzeuge und Schiffe ist keine sinnvolle technische Alternative als Antriebsmöglichkeit in Sicht.
E-Fuels können in modernen und effizienten Ölbrennwertheizungen zum Einsatz kommen, ohne dass diese umgerüstet oder Umbaumaßnahmen am Gebäude vorgenommen werden müssten.
Treibhausgase werden lokal verursacht, wirken aber global und verändern das Weltklima. Es ist daher entscheidend, dass eine Technologie in ihrer CO2-Gesamtbilanz, sprich von der Herstellung über die Nutzung bis zur Entsorgung, eine klimafreundliche Bilanz aufweist. Legt man diese ganzheitliche Betrachtungsweise, wie es die sogenannte Lebenszyklusanalyse tut, beispielsweise bei derzeitig handelsüblichen Personenkraftwagen aus dem Verbrenner- und Elektromobilitätsbereich an, so zeigt sich, dass die CO2-Bilanz beider Antriebsarten nahezu auf Augenhöhe ist. Dies belegen mehrere aktuelle Studien. Perspektivisch können beide Antriebsarten ihre Klimabilanz verbessern, indem Strom aus erneuerbaren Energien bei der Herstellung und bei der Produktion der Antriebsenergie, beispielsweise als Direktstrom oder als flüssiger CO2-neutraler Kraftstoff wie E-Fuels, zum Einsatz kommt.
Verschiedene Antriebsarten, die unterschiedliche Mobilitätsbedürfnisse abdecken, können also einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Dazu gehören Verbrenner, die mit E-Fuels angetrieben werden, ebenso wie elektrische Fahrzeuge, die CO2-neutral hergestellten Strom über Batterie oder Wasserstoff über eine Brennstoffzelle nutzen. Es dominiert keine einzelne Technologie.
Die beiden Kölner Kfz-Meister Holger Parsch und Hans-Jürgen Faul sind einem Millionenpublikum aus der TV-Sendung „automobil“ auf VOX sowie von ihrem YouTube-Kanal als „Die Autodoktoren“ bekannt. Die beiden beliebten Kfz-Schrauber haben sich in den letzten Monaten intensiv mit synthetischen Kraftstoffen beschäftigt und sind die Gesichter der Informationskampagne „Die Autodoktoren tanken E-Fuels“. Mit der Aktion möchten UNITI Bundesverband EnergieMittelstand e.V. und der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe e.V. (ZDK) die Autofahrerinnen und Autofahrer an Tankstellen und in Kfz-Betrieben über E-Fuels und deren Vorteile informieren.
E-Fuels steht für Electro Fuels. Man benötigt für ihre Herstellung grünen Strom aus Sonnen- oder Windkraft, dazu Wasser sowie CO2 aus der Luft. Ein Auto, das mit E-Fuels fährt, ist CO2-neutral unterwegs.
E-Fuels können herkömmliche Kraftstoffe wie Benzin und Diesel ersetzen. Die Autos könnten damit an der Tankstelle wie gewohnt betankt werden. Verbrennungsmotoren lassen sich mit E-Fuels CO2-neutral antreiben, ohne dass dafür technische Anpassungen zum Beispiel am Motor notwendig sind. Wir haben das ausführlich für euch getestet: Schaut mal auf unserem YouTube-Kanal vorbei!
Wenn E-Fuels großindustriell produziert werden, können sie für ca. 1 Euro pro Liter hergestellt werden (Verkauf zzgl. Steuern, Abgaben und Vertriebskosten).